Knackpunkt „Make or buy“ in der Business Intelligence: Was ist für mein Unternehmen das Richtige?

make or buy
Die Vorzüge von Business Intelligence (BI) anzunehmen, ist heute für viele Unternehmen eher ein Muss als ein Nice-to-have. Dabei stellt sich wahrscheinlich auch für Sie als Verantwortlicher im Zuge der Evaluierung entsprechender Lösungen die Frage nach dem „Make or buy“: Sollten wir auf eine Individuallösung setzen oder ein System kaufen und anpassen?

Ob Sie Ihre Business Intelligence (BI)-Lösung selbst erstellen oder kaufen sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Wenn Ihr Geschäftsmodell sehr speziell ist, Sie über die notwendigen Ressourcen, das Fachwissen und die Zeit verfügen, um eine benutzerdefinierte BI-Lösung zu erstellen, die Ihren spezifischen Geschäftsanforderungen entspricht, dann könnte der Bau einer solchen Lösung eine gute Option sein.

Der Aufbau einer benutzerdefinierten BI-Lösung kann jedoch zeitaufwändig sein und erfordert Fachwissen in den Bereichen Managementanalysen, Datenanalyse, Softwareentwicklung und Datenbankmanagement. Zudem ist solch ein Projekt mit einem sehr großen inhaltlichen – heißt Sie messen die falschen Dinge, oder die richtigen Dinge falsch – und auch technischem Risiko verbunden. Dazu kommen Herausforderungen beim Bereinigen der Datenqualität, die viel Erfahrung mit den Kernsystemen erfordert.

Es ist vergleichbar mit dem Überqueren eines Ozeans mit einem Amateur-Team.

Dagegen kann der Kauf einer BI-Lösung Zeit und Ressourcen sparen und die bessere Option sein, wenn Sie in einem weitgehend verbreiteten Geschäftsmodell unterwegs sind (z.B. B2B SaaS oder E-Commerce). Eine vorgefertigte BI-Lösung kann dabei eine wesentlich schnellere Markteinführung und niedrigere Gesamtbetriebskosten bieten.

Letztendlich hängt die Entscheidung, ob Sie Ihre BI-Lösung selbst erstellen oder kaufen, von Ihren geschäftlichen Anforderungen, Ressourcen und Fachkenntnissen ab. Sie sollten die Vor- und Nachteile jeder Option abwägen und diejenige wählen, die Ihren Geschäftsanforderungen am besten entspricht.

Der folgende Artikel hilft Ihnen eine Entscheidung respektive „Make or Buy“ für Ihre Business Intelligence Entscheidung zu liefern.

1. Deshalb ist eine individuelle Programmierung in der Business Intelligence generell überdenkenswert

Tatsächlich kommt die Überlegungen „Make or buy“ in der Business Intelligence überdurchschnittlich häufig auf, während man zum Beispiel in puncto CRM-, ERP- oder Marketing-Software fast selbstverständlich eine Standardsoftware in Anspruch nimmt. Wenige würden auf die Idee kommen kritische Finanzprozesse für die Buchhaltung selbst zu implementieren.

Die systemspezifischen Anforderungen an Analytics, Reporting und datengetriebene Entscheidungen bzw. Prozesse werden erstaunlicherweise von vielen Verantwortlichen individueller eingestuft als die der operativen Kernvorgänge. So begeben sich Firmen Jahr für Jahr an die zeitaufwändige und nicht selten sechs- oder siebenstellige Summen verschlingende Aufgabe, selbst ein vermeintlich perfektes BI-System aufzusetzen und am Ende sogar schlechter dazustehen, als wenn sie eine bewährte Standardlösung genutzt hätten.

Erst zu spät – schlimmstenfalls bei einem drohenden Scheitern des Projekts – merken Verantwortliche, dass ihre Individuallösung höchstens methodisch einen Unterschied macht:

a) Sie profitieren nicht von Mehrwerten im Output, die ein auf die eigenen Bedarfe abgestimmtes System von der Stange nicht genauso gut hätte liefern können. Fakt ist, dass nicht wenige Unternehmen und deren BI-Projektleiter sowie Developer ihre Individual-Software auf den Tools und Prozessen etablierter Lösungen gründen. In vielen Fällen kommt schließlich eine Kopie eines bekannten Produkts heraus, die sich lediglich in methodischen Nuancen unterscheidet.

b) In der Business Intelligence basieren wichtige Kennzahlen und weitere elementare Eckpunkte sowieso auf standardisierten Konzepten. Es ist somit weitaus zweckdienlicher, eine fertige Software zu wählen, welche die für den eigenen Betrieb wichtigen Kennzahlen einbinden und kombinieren lässt sowie eine passende Datenmodellierung ermöglicht, als zu versuchen, das Rad komplett neu zu erfinden!

2. Zeitaufwand und Kosten: Die drei zentralen und stärksten Argumente für das „Buy“: Zeit, Kosten und einheitliche Unternehmenssteuerung

Zeit
Selbstverständlich muss eine fertige Lösung nicht erst erstellt werden und steht praktisch umgehend zur Implementierung bereit. Das bedeutet folgerecht eine enorme Zeitersparnis.

Das Onboarding und der zweckdienliche Einsatz einer Standard-Software erfolgen normalerweise binnen wenigen Wochen, teilweise können Kunden an einem Tag durch Automatisierung und bei Vorliegen akzeptabler Datenqualität on-geboardet werden. Die Anbindung einer Buy-Lösung an Ihre Quellsysteme kann mithilfe von vorgefertigten Schnittstellen sehr schnell erledigt werden. Zudem profitieren Sie bei diversen Anbietern von umfassenden Implementierungsservices. Mitunter bestehen persönliche Schulungsmöglichkeiten, zumindest aber Dokumentationen und oder On-Demand-Online-Tutorials.

Mit einem gekauften Programm arbeiten Sie schließlich bereits nach rund ein bis zwei Monaten produktiv und stützen Ihre Unternehmensentscheidungen bzw. -prozesse effektiv. Im Großen und Ganzen ist eine SaaS bis dahin auf die zentralen Anforderungen von 80 bis 90 Prozent aller Firmenkontexte abstimmbar. Was letztlich noch an Individualisierung und Erweiterung benötigt wird, ist in der Folge parallel zur Nutzung zu realisieren.

Hingegen beginnt eine Individualprogrammierung mit einer mehr oder weniger langwierigen Konzeptionierung. Schon an diesem Punkt sind Verzögerungen durch ständig wechselnde Prioritäten und erneute Budgetanpassungen keine Seltenheit. Steht das Konzept, gilt es dieses in der Programmierung umzusetzen.

Nicht wenige Verantwortliche erkennen erst jetzt, dass es zwischen ihren Plänen und ihren technologischen sowie know-how-bezogenen Realisierungsmöglichkeiten große Diskrepanzen gibt. Schlimmstenfalls muss noch einmal zurückgerudert werden. Generell erweisen sich die Development- und Testing-Vorgänge als zähes, kostenintensives Trial-and-Error: Vor allem dann, wenn ausschließlich unternehmensintern vorgegangen wird, da hier im Allgemeinen weniger Fachexpertise und Erfahrung herrschen als beim spezialisierten Anbieter.

Kosten
Dass die Kosten für eine BI-Individual-Software bedeutend höher ausfallen als die einer standardisierten Lösung, liegt auf der Hand. Viele Verantwortliche sind sich dessen bewusst. Die damit im weiteren Zusammenhang einhergehenden aufwandsspezifischen Konsequenzen bleiben allerdings oftmals unbedacht.

Natürlich bedeutet die Erstellung einer Standardlösung auch für deren Provider einen enormen Aufwand, den er sich entsprechend gut bezahlen lassen muss. Diese Kosten kommen allerdings nur in sehr geringem Umfang bei Ihnen als Kunde an. Der Software-Entwickler teilt sie nämlich auf viele Käufer auf.

Auch Ihrerseits bedarf es immer noch einer gewissen Planung und praktischer Arbeit – von der Erfassung der SaaS-Bewertungskriterien während der Software-Recherche über die System-Implementierung bis hin zur Einführung. Die betreffenden Aufwände sind aber ebenfalls vergleichsweise gering und kosten-nutzen-mäßig mit den zahlreichen Vorteilen, die der Betrieb einer SaaS-Lösung eben besonders schnell einbringt, aufzuwiegen.

Der Eigenbau bedeutet dagegen eine volle Belastung bei einem kompletten Nullbeginn. Dabei sind Kosten zu erwarten, die sich von einem hohen Personalaufwand bis zur Anschaffung eines eigenen Technologie-Stacks erstrecken. Außerdem geht meistens nichts ohne eine externe Beratung.

Gerade die Tech-Ausgaben stehen bei einer Individuallösung oft in keinem Verhältnis zu dem, was mit einem Standardprogramm auf den Betrieb zukommen würde. Insbesondere bei Cloud-SaaS-Lösungen erweisen sich diese Kosten als verschwindend gering. Die Provider legen auch jene auf alle Kunden um. Das benötigte Kapital beziffert sich schließlich auf einen Bruchteil dessen, was für einen eigenen Tech-Stack gezahlt werden müsste.

Einheitliche Unternehmenssteuerung
Oft wird Business Intelligence isoliert im Unternehmen betrachtet und genutzt. Die Unternehmenssteuerung besteht in der Regel jedoch aus den Komponenten Planung, Reporting & BI, wie auch Umsetzung der geplanten Initiativen und Messung des Erfolgs.

In einer BI-Individuallösung werden Datenmodelle daher oft isoliert und ohne Berücksichtigung der Planung und Umsetzung gebaut. Dies führt dazu, dass wichtige aktuelle, operative Daten nicht in die Planung einfließen und somit moderne Verfahren der künstlichen Intelligenz nicht automatisiert einfließen. Will man dann Daten aus dem BI & Reporting-Bereich wiederverwenden muss wieder ein neues, separates Projekt gestartet werden.

Im gleichen Atemzug können aktuelle, operative Daten oft nicht automatisiert mit Planzahlen verglichen werden und müssen manuell nachgetragen werden, um Plan-Ist-Vergleiche zu erhalten. Das gleiche gilt für den Bereich Umsetzung, wo oft Planzahlen mit den Zahlen, die einzelnen Mitarbeitern als Ziele gegeben wurden, nicht mehr übereinstimmen.

Arbeitet man mit Standardsoftware ist schon einiges an Wissen und Erfahrung eingeflossen, die Datenmodelle passen wie Zahnräder zusammen und Daten aus den verschiedenen Unternehmenssteuerungsbereichen sind aufeinander abgestimmt. So sind Plan und Ist-Werte immer im gleichen Datenmodell verankert und bei der Umsetzung werden aktuelle Zahlen live mit den Unternehmenszielen verglichen.

3. Spricht überhaupt etwas für das „Make“ in der Business Intelligence?

Bei den bis hierher in großer Zahl aufgeführten Argumenten gegen eine BI-Individual-Software liegt die Vermutung nahe, dass überhaupt nichts für diesen Ansatz spricht. Ganz so schwierig ist die Ausgangslage dann aber doch nicht. Zumindest auf drei Gebieten hat das „Make“ die Nase gegenüber dem „Buy“ vorn.

  • Bedienung der individuellen Anforderungen: Das Setup wird bei einer Individual-Software (möglichst) genau auf die Bedarfe in Ihrem Unternehmen entwickelt. Es gibt zudem keine unnötigen Funktionen oder Erweiterungen, die womöglich schädliche Nutzungsbarrieren bilden könnten.
  • Kontrolle in allen Bereichen: Wenn Sie eine Software von Grund auf erstellen (lassen), haben Sie die volle Kontrolle über das Setup, die genutzten Daten, die Anpassung des Programms und dessen Weiterentwicklung. Sie sind komplett unabhängig von den Ressourcen eines Software-Providers.
  • Aufbau tiefer Fachkompetenzen: Während des Entwicklungsprozesses entsteht ein wertvolles Expertenwissen in Ihrem Unternehmen, das Ihnen signifikante Vorteile gegenüber Ihren Mitbewerbern verschaffen kann.
Gerade in Sachen Kontrolle und Kompetenzen kann eine Lösung von der Stange der individuellen Programmierung kaum das Wasser reichen. Auch wenn beide Benefits im SaaS-Modell selbstverständlich nicht ganz ausbleiben. So besteht bei guten Standard-Softwares zwar de facto kein Tech-Zugriff, individuelle Bedarfe können (bis zu einem gewissen Grad) aber sehr wohl bedient werden. Herausragendes Wissen wird hier vor allem durch die im System genutzten Best-Practices sowie Dokumentationen und (strategische) Zusatzservices vermittelt.

„Make AND buy“ als echte BI-Alternative zu „Make or buy“!

Wer sowohl von den Vorzügen einer Individuallösung als auch von denen einer Software as a Service profitieren möchte, für den ist „Make And buy“ eine Überlegung wert.

Bei diesem Ansatz wird (idealerweise) lediglich für die Zwecke, die eindeutig nicht vom Standard abzudecken sind, ein BI-Stack entwickelt. Alles Weitere wickelt eine optimal abgestimmte SaaS-Lösung ab. Zum Teil werden beide Systeme durch identische Datenquellen gespeist. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass sich die Stacks gegenseitig befüttern. Die speziellen Frontends der Individual-BI werden durch ein nutzerfreundliches sowie für jedermann bedienbares Ensemble der Fertig-Software ergänzt und umgekehrt.

Das hat vor allem die Vorteile einer schnellen Time-to-Market in Bezug auf die produktive Systemnutzung bei einer enormen Kostenersparnis und dennoch der Chance auf herausragende Mehrwerte auf operativer sowie Output-Ebene.

Mit ValueWorks können Führungskräfte von einer flexiblen bzw. breit kombinierbaren Lösung mit Out-of-the-Box-Analysen und KI für eine schnellere und bessere Entscheidungsfindung profitieren. Starten Sie jetzt Ihren Free-Trial!

Share:

Table of Contents

Start a free trial!

Start today to better drive the direction of your company with ValueWorks

More Posts

Share This Post

More to explore

Book a free demo

Schedule your personalized demo now

Want to know more?

What is your name?
What is your email?
What is the name of your company?
What is your role in this company?